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Tradition der Shibari-Rigger, Rigger-Buch, -stempel, -karten

Tradition der Shibari-Rigger, Rigger-Buch, -stempel, -karten
Hallo zusammen,

ich hätte da ein paar Fragen: ganz am Rande hörte ich in der Shibari-Szene die Erwähnung von einem Riggerbuch, Riggerstempel, Riggerkarten… Darüber würde ich gerne mehr von euch erfahren.

Wer kann mir dazu etwas sagen, welche Bedeutung haben diese Dinge, woher stammt diese geschichtlich… gibt es dazu eine lange alte Tradition?

Ich finde nichts dazu im Web, hat da jemand Link (oder Literatur) –Tipps?

Tausend Dank im Voraus,
von der Literaturfee *blumenschenk*
****ma Frau
5.312 Beiträge
hmm jetzt bin ich schon so lange dabei, weiss aber nicht recht was du meinst. ??? *grübel

Ich habe eine Art Pass in dem Workshops und Unterrichtsstunden eingetragen und abgestempelt werden. Meinst du sowas vielleicht?

Bücher zum Thema gibts ohne Ende.
*********ve_bw Mann
115 Beiträge
Von Riggerstempeln und Riggerkarten habe ich bisher nichts gehört und ich bin auch schon eine Weile dabei. Meine erste Vermutung wäre, man will sich darüber lustig machen, dass es einige Leute in der Bondageszene gibt, die innerhalb ihres eigenen Stils Gürtelprüfungen abhalten, Zertifikate und Titel verleihen, usw.
*****abi Mann
798 Beiträge
Shibari selbst hat keine riesige Tradition, aber die Japanische Kultur schon ...

Wie Hakima schon schrieb, gibt es einen Osada-Ryu-Pass. Osada Ryu ist ein Lehrsystem für Shibari basierend auf den Techniken von Osada Steve. Der Begriff Ryu kommt eigentlich eher aus dem Martial Arts Bereich und findet in zahlreichen Kampfsportarten Anwendung wenn es darum geht einen bestimmten Stil oder eine spezielle Schule zu bezeichnen. In den OR-Pass werden - wie auch beim Karate oder Judo usw. abgenommene Prüfungen eingetragen, aber auch Deine Fortschritte wann immer Du einen Lehrer (muss kein OR-Lehrer sein) aufsuchst. Kannst Du auch gut mit einem Tauch-Logbuch oder ähnlichem vergleichen.

Stempel haben in Japan eine große Tradition. Man nennt sie Hanko und sie dienen - ähnlich der Unterschrift im Westen - der Unterzeichnung von Dokumenten usw. Meist sind sie klein und rot, zumindest sind das die Hankos von Steves Schülern. Ich hab meinen 2014 von ihm geschenkt bekommen und wann immer jemand bei mir im Unterricht war und er das wünscht, drücke ich ihm den in seinen Pass.

Ansonsten ... ist es recht typisch, dass Rigger ein Skizzenbuch mitführen, in dem sie - wenn sie lernen - sich Notizen machen. Meine Moleskines stapeln sich derweil und sind mein externes Gehirn. Vielleicht war das gemeint? Ansonsten fiele mir jetzt auch nicht mehr dazu ein.

Lg, Ralf
**Ma Paar
1.683 Beiträge
Das ...
... gibt es auf dem Jakobsweg. Und auf anderen Wallfahrten. Ach ja, Wanderer haben sowas für Jugendherbergen.

Bei Riggern? Die oben genannten schönen Katakana - Stempel ... aber als Stempelkarte würde ich es nicht bezeichnen.

Dönerbude?
Ist denn schon April? *zwinker*
*****abi Mann
798 Beiträge
PS ...
Weil mich demletzt jemand scherzhaft fragte: NEIN, der OR-Pass ist kein Bonus-Heftchen und es gibt auch keine rabattierte Grillzange von Fackelmann ab zehn Einträgen! Außerdem möchte ich die Gelegenheit mein Postfach zu retten nutzen und darauf hinweisen, dass vinciens - als zertifizierter OR-Instructor jede weitere Frage dazu wesentlich besser beantworten kann als ich. *ggg*
****ma Frau
5.312 Beiträge
och mensch............ ich hab gedenkt bei de Currysau gibts donn was leckeres ??
***il Mann
744 Beiträge
Keine Anstecknadel, Gürtel, Schärpen? Goldenes String Fling Abzeichen am Leuchtseil?

Wieder nix! Menno!

Gestempelt haben früher die Arbeitslosen in Deutschland, kommt diese Tradition daher?
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******ari Mann
684 Beiträge
Saubloed gesagt.

Wenn nixkann absolutnix (name frei erfunden) sich nen stempel zulegt und fuer jede stunde Unterricht 1237898488885euro verlangt(summe frei erfunden) dann ist das legitim aber wertlos, genauso wie die das abstempeln.

Der wert solcher stempel ist sehr persönlich, fuer den einen unbezahlbar fuer den anderen die tinte nicht wert.
***il Mann
744 Beiträge
So richtig. Der ideelle Wert von Symbolen und Ritualen ist nicht zu unterschätzen. Für die Einen bedeuten sie die Welt, die dies- oder jenseitige, für die Anderen sind Sie Ausdruck eines dem Menschen innewohnenden Heerdentriebes. Beides hat seine Berechtigung, beides hat seinen Wert. Saublöd ist daran nichts, es ist so.
Kosmischer Weise fehlt bei einer solchen Dualität immer einer Seiter der nötige Humor, egal ob man Holzlatten, dicken Männer oder Richtungen anbetet.
Ich gehe jetzt mal meinen Hanko suchen, vielleicht kann ich damit eine Fahrkarte stempeln.
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******ari Mann
684 Beiträge
Das saubloed bezog sich darauf das ich keine lust hatte das feingeschliffen auszuformulieren *zwinker*

Schlussendlich kenne ich gute rigger ohne stempelbuch, stempel oder skizzenbuch, genauso wie beschissene mit.

Wobei das stempelsystem von Steve durchaus sinn macht, wenn ichs recht weiss erfolgt ja so auch der nachweis ueber den ausbildungsstand bzw zulassung zu den pruefungen.
*****ens Mann
1.520 Beiträge
Die Erklärung ist recht einfach
... wenn es sich um die Karten handelt die ich seit ein paar Jahren verteile.

Zur Einleitung sei gesagt, dass es keinen Pass, kein Buch oder sonstwas außer Zertifikate von Osada Steve gibt. Wohl aber gibt er seine Unterschrift und/oder seinen Stempel in solche Bücher.

Als es noch das Studio SIX in Berlin gab und dort Osada Ryu, eben das Shibari-Lernsystem nach Osada Steve gelehrt wurde, konnte man dort Kyu-Tests abgelegen. Solche Tests zu absolvieren ist ein Angebot und nicht verpflichtend wie viele immer glauben. Da für die Zulassung zu solchen Tests eine gewisse Anzahl an Stunden notwendig ist, wurden Karten vergeben in die die Stunden eingetragen und von den Instruktoren abgestempelt wurden.

Mir gefiel diese Idee, änderte sie aber ab. Ich führte die Karten aus dem Grund ein, weil es in Wien damals zwei Osada Ryu Instruktoren - Barkas und mich - gab. Wir wollten, dass die Prüfungen von dem jeweils anderen Instruktor abgenommen wurden. Um nicht immer nachfragen zu müssen, ob der Schüler schon die erforderliche Anzahl an Stunden erreicht hatte, konnte das anhand der Karten gut festgestellt werden.
Gleichzeitig wollte ich den Schülern ein Andenken mit auf den Weg geben und die Möglichkeit, seinen Ausbildungsweg zu protokollieren. Aus dem Grund fordere ich sie auf, auch andere Lehrer, die andere Stile unterrichten, den Unterricht (Kurse, Einzelstunden,..) auf dieser Karte bestätigen zu lassen. Das sieht hübsch aus, man hat eine fesche Erinnerung und noch dazu eine Art Ausweis. Denn es gibt Lehrer die für bestimmte Kurse eine Legitimation fordern. Gut, nur weil man einen Stempel auf einem Papierfetzen hat heißt das noch nicht, dass man auch tatsächlich was drauf hat aber man kann nachweisen, Kurse bei Lehrern absolviert zu haben.

Da wir in Wien der Meinung sind, dass immer BEIDE beteiligten Personen eine Ausbildung duchmachen werden die Karten immer BEIDEN Teilnehmern ausgehändigt. Also dem "Aktiven" wie auch dem "Passiven". Es gibt dabei keinen Unterschied zwischen den Karten, schon alleine deshalb nicht, weil es viele Switcher gibt. Der Unterschied wird durch den Eintrag der jeweiligen Unterrichtseinheit ersichtlich wo dann ein P für passiv und A für Aktiv steht.

Die Karte ist gratis und ein Angebot und keine Verpflichtung. Ich dränge sie niemandem auf. Wer sie annimmt kann sie zweckgemäß verwenden, an den Weihnachtsbaum hängen oder sich damit den Hintern auswischen. Mir ist das völlig gleich. Mich als Lehrer freut es, wenn mich mal wieder ein Schüler besuchen kommt und ich Einträge von anderen Lehrern in dieser Karte sehe.

Was mögliche, hier angesprochene Bücher betrifft so besitze ich drei Arten von (Rigger)Büchern.
In eines schreibe ich meine Gedanken und meine Ideen rein die ich so habe und von denen ich glaube, dass ich daraus etwas entwickeln kann.
In das zweite kommen meine Mitschriften wenn ich selbst Kurse besuche. Das ist dann mein persönliches Ausbildungsbuch.
Das dritte ist das Schülerbuch. Darin schreibe ich meine Treffen mit meinen Schülern. Hier protokolliere ich was ich wem wo gezeigt habe und die Fortschritte des Schülers.

Mehr steckt nicht dahinter.
Man kann sich hier über die Idee natürlich lustig machen und mehr oder weniger intelligente Witze darüber reißen wenn man sonst nichts zu tun hat, die Karten werden jedenfalls gerne angenommen.
Und wie ich schon schrieb, es wird niemand dazu gezwungen.

Vinciens
****ond Mann
1.566 Beiträge
Wander Geselle
Ich finde den Grundgedanken nicht schlecht!
Das ist wie bei den Traditionen, die es hier immer noch gibt, mit den Wandernden Gesellen (z.B. Zimmerlrei Gesellen).
Eine Meisterprüfung könnte ja nur die Technik abprüfen und nicht die transportierte Emotionalität.
Den Emotionalen Meisterschlag muss sich der Rigger von de(n/m) Bunnys geben lassen.
*******ton Mann
66 Beiträge
Mir scheint das Ganze ein Indiz dafür zu sein, daß das Bondagethema immer weitere Verbreitung findet.
Angebote in der Art gibt es ja nun schon eine Weile, das sie aber zunehemnd angenommen werden mag daran liegen das die Szene ihre Übersichtlichkeit verliert und damit ein Bedürfnis nach Systematik entsteht.
Wenn jeder jeden kennt, braucht es keine formale Angabe des Wissensstandes.

Naja, auf Prüfungen habe ich persönlich keine Lust. Aber wer weiß, sehe ich irgendwann vielleicht anders.
Ein Erinnerungsstück an Workshops wäre jedoch nett.
****IN Mann
1.000 Beiträge
verschiedene Aspekte
... so sehe ich oft, das Teilnehmer sich bei unserem Unterricht Notizen zu einzelnen Fesselungen machen.
Manchmal auch einzelne Fotostrecken für bestimmte Sachverhalte erstellen.
Ich finde, es ist jedem selbst überlassen, wie ein Stoff aufgenommen und rekapituliert wird, jeder lernt auf seine Weise.
Andere nutzen ein Riggerbuch als "Trophäen-Sammlung" ...

Wir haben in unserem Unterricht interne Prüfungen eingeführt ( mit "Urkunde") um Anfänger/Einsteiger von den Fortgeschrittenen zu unterscheiden ( 2 verschiedene Veranstaltungsreihen ).
Zum Einen ist das für uns eine Lernkontrolle und zum Anderen auch eine konkrete Zielsetzung für die Teilnehmer und man freut sich über den Erfolg ...
Im Umkehrschluss haben wir jetzt mitbekommen, das Passive gezielt hinterfragen ob der "Rigger" nicht nur behauptet, das er fesseln kann.
( ---> das elfte Gebot: "Du sollst Dir nix erzählen lassen")
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******ari Mann
684 Beiträge
Wobei alle stempelbuecher ja wiederrrum auch nur fuer eine ryu gelten. Insofern kann man da nichtmal ansatzweise von Standards reden *g*

Wenn jetzt jemand schon 20 stunden bei mir unterricht hatte und dann zu Vinciens geht hilft kein sticker oder stempel von mir weiter, natürlich hat er dann aber den vorteil das er mit dem seil schonmal vertraut ist.
*****ens Mann
1.520 Beiträge
@Q_Shibari
Stimmt so nicht ganz.
In meine Karte kann sich der Schüler eintragen lassen was er will.
SOLL er auch. Schon alleine damit ich sehe, sollte der Schüler mal wieder zu mir kommen, wohin ihn sein Weg geführt hat.
Das hat keine direkte Auswirkung auf meinen Unterricht. Indirekt natürlich schon, da der Schüler wahrscheinlich (oder hoffentlich) dann mehr Erfahrung und Können aufweisen kann.

Nur bezüglich der Osada Ryu Kyu Tests gelten dann für mich oder einen anderen Osada Ryu Instructor auschließlich die Einträge der Osada Ryu Instruktoren. Und nur dafür.
Und wie schon weiter oben geschrieben sind diese Tests nicht verpflichtend. Sie sind ein Angebot. Eine Möglichkeit, seine Fähigkeiten anhand präziser Vorgaben in einer Prüfungsumgebung zu zeigen.
Wer das nicht machen will ist deswegen kein schlechterer Fessler und wird als Schüler auch nicht anders behandelt.
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******ari Mann
684 Beiträge
Das meinte ich ja, es zeigt dann zwar das erfahrung gesammelt wird aber es hat keinen bzw nur indirekten nutzen fuer z. B. Eure Kyus.

Insofern um auf die eingangsfrage zu kommen

Ja es gibt stempelbuecher, die sind aber kein standard und sagen kaum was aus sofern man vom nutzen innerhalb einer ryu absieht.

Ich besitze ja auch kladden voll mit notizen usw zu workshops und masterclasses, das aber immer mitzuschleppen waere mir viel zuviel *g*
*****abi Mann
798 Beiträge
Andere Sicht ...
Um mal noch einen anderen Aspekt zu beleuchten: Immer öfter kommt es vor, dass Leute einmal einen Anfänger-Workshop bei XYZ mitmachen und sich am nächsten Tag "Schüler von XYZ" nennen. Wenns ganz dick kommt, machen sie sofort ihre eigene Fesselbude auf und unterrichten irgendeinen Käse in Deinem Namen. Auch das ist ein Grund weshalb sich immer mehr Lehrende dahin gehend absichern, dass sie Diplome einführen, usw. wie jetzt zu letzt z.B. auch Riccardo - natürlich nur für SEINE Interpretation dessen was er bei Naka San lernt. Und das finde ich völlig ok, es wird ja niemand gezwungen das Angebot zu nutzen.
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******ari Mann
684 Beiträge
Naja wer da nun wieder wo mit welchem hintergrund versucht geld zu machen ist wieder ne ganz andere story.

Man sieht sehr viel scheisse in den letzten jahren, genauso wie es immer mehr leute gibt die sich gnadenlos ueberschaetzen und denken mit nem schnuppernachmitag bei den pfadfindern lernt man genug knoten.

Die zertifikate usw werden auch nur bedingt schuetzen, die idioten die gleich unterrichten fälschen die vermutlich einfach dann.

Aber wie gesagt ist das ne komplett andere geschichte sorry fuers off topic
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