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Workshops für Fortgeschrittene?

Workshops für Fortgeschrittene?
Ich treib mich online viel auf amerikanischen Szeneseiten/Foren/Mailinglisten rum und seh dort immer wieder, daß es in der amerikanischen Szene viele Workshops und Informationsangebote gibt für Leute, die schon ihre ersten Knoten und Wicklungen hinter sich haben und auf der Suche nach neuem Wissen und Techniken sind, Sachen die über das kleine Bondage-ABC hinaus gehen.

In Deutschland hingegen seh ich fast nur Anfängerworkshops, die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt, sind die Workshops von Osada Steve momentan in Berlin.

Woran liegt das? Gibts hier kein Interesse an weiterführenden Techniken? Wollen alle das autodidaktisch lernen? Zu wenig Interessenten allgemein?

Bitte nicht als Vorwurf oder Jammern auffassen, ich wunder mich halt nur bißchen drüber.
*******iele Paar
11.990 Beiträge
Also in der Schweiz...
.. gibt es da eine ganz gute Organisation.

Gedacht für Anfänger bis Fortgeschrittene

http://www.seilschaften.ch

Die treibenden Köpfe im Hintergrund sind manchmal in ganz Europa unterwegs.

faust (w)
**wm Mann
387 Beiträge
Wo gibt es denn Anfängerworkshops?
Ich hab da noch nix gefunden was für mich passen würde.
Hab grad keine Terminliste, aber ich glaub fast jeder SM-Stammtisch/Club/Laden bietet irgendwann mal nen Bondageworkshop an. Wobei es da natürlich ab und zu etwas bei der Qualitätskontrolle mangelt....

Zu Anfängerworkshops haben wir hier aber glaub ich nen eigenen Thread irgendwo.
**vi Frau
4.636 Beiträge
Gruppen-Mod 
*schmunzel*
*g*

Und zufällig ist einer der Seilschaften-Köpfe (umino) derzeit immer mal in Berlin bei Osada Steve im Dojo, um sich noch so einiges zeigen zu lassen - laut seinem Blog soll das dann den Seilschaften zugute kommen...

*zwinker*
Ja, ich hab mich auch gestern schon mit Umino über die Workshops unterhalten, scheint interessant gewesen zu sein. Aber was gibts denn sonst noch ausser dem Shibari-Grüppchen um Zamil, Steve und Umino?
Es gibt auch...
... in Hamburg Workshops für Fortgeschrittene:

Zum einen bietet Matthias Grimme (Schlagzeilen) solcher Kurse an.

Daneben bietet die "Tüdeltante", Organisatorin des "Tüdeltreffs" jeden zweiten Dienstag im Catonium (das ist eher interessant für die, die sich zum ersten Mal mit Seilen beschäftigen) Workshops für 2 - 6 Personen an. Sie ist zu erreichen unter: lustzuleben@hotmail.de

Vielleicht konnte ich damit helfen.
*****ens Mann
1.520 Beiträge
Vielleicht ein Grund...
...warum wir anderen Ländern hinterher hinken:

Es gibt auch in Wien immer wieder weiterführende WS. Nur leider ist bei uns die Liebe zur Bondage nicht so toll verbreitet, dass sie oft stattfinden, obwohl der Personenkreis langsam aber sicher größer wird. Vor allem deshalb weil es scheinbar immer mehr Passive gibt, die Bondage genießen wollen und die Aktiven auf diese Weise dazu bewegen, sich weiter zu bilden.

Es ist halt nicht immer einfach, einen "Fortgeschrittenen-Bondage-WS" als solchen anzubieten. Denn wer gilt schon als "fortgeschritten"?

Bei bestimmten Stilrichtungen wie Japan-Bondage ist es noch verhältnismäßig einfach, denn da sind die Performancekünstler aus Japan das Maß aller Dinge. Doch wer sagt, dass nur dann jemand in der Bondage als fortgeschritten gilt, wenn er einen für einen Yoko-Zuri perfekten Drei-Seile-Takate-Kote kann??

Ich kann mich noch erinnern wie vor gar nicht all zu langer Zeit in einem Zirkel eines anderen Forums großartig herum gestritten wurde, wer das Recht hat, Workshops zu veranstalten und wer nicht. In salbungsvollen Worten wurde da diskutiert, welche Voraussetzungen eine solche Person eigentlich zu erfüllen habe. Wirklich war rausgekommen ist bei der Diskussion für mich eigentlich nur, dass uns die Amis mindestens eines voraus haben: Die machen einfach! Und sie machen das was Spaß macht ohne zu versuchen, die Bondage und die Bondageaktiven zu normieren.

Sorry Leute, wenn ich da jetzt ein bissl herummotze aber ich habe in den letzten Jahren schon den Eindruck gewonnen, als würde im deutschsprachigen Raum ein nicht unerhebliches Konkurrenzdenken auch im Bereich Bondage herrschen. Ich merke das in diversen Postings der Foren wo gerne über andere hergezogen wird aber nicht gerne Wissen weiter vermittelt wird. Eine Art Elitedenken tut ihr übriges. Da wird in den Foren der Neuzugang abgedreht und so mancher "Fortgeschrittene" schreit "JUHU, jetzt sind wir unter uns!" Dieses Vereinsdenken: "Wir haben einen Obmann, einen Stellvertreter, einen Schriftführer, einen Kassier und jetzt machen wir dicht!" ist ein deutschsprachiges. Ich finde nur, dass es gerade in der Bondage, wo es darum gehen sollte, Wissen und Gefühle anderen, vielleicht weniger erfahreneren, zukommen zu lassen, fehl am Platze ist.

Aber auch die Weitergabe scheitert oft an der Selbstsucht mancher Rigger. So bin ich einer der wenigen Fessler in Österreich, die einen Kurs in japanischer Bondage bei einem der Lehrer des Berliner Studio Six mitgemacht haben. Bei einem Japan Bondage Workspace in Wien den nicht ich abgehalten habe hat sich dann aber genau eine Person dafür interessiert was ich da so gehört und gelernt habe. Alle anderen Teilnehmer waren damit beschäftigt, sich selbst zu beweihräuchern und stritten über die belanglosesten Dinge. Also ein sinnloses Unterfangen.

Man sollte sich auch fragen was Bondage überhaupt bedeutet. Eigentlich, so sehe ich das, geht es dabei um eine erotische Spielerei. Das Ziel dabei kann entweder eine Fixierung des Opfers, ein schönes Kunstwerk oder die Erstellung der Fesselung selbst sein. Und wer ist dann fortgeschritten oder nicht? Wenn es für die Beteiligten passt, dann passt es! Wurscht was ein außen stehender davon hält.

Ich halte es so, dass "fortgeschritten" der ist, der andern noch etwas erzählen, erklären und lehren kann. Wenn ich bei einem Treffen eine schöne Technik, ein schönes Spiel oder ein schönes Ergebnis sehe, dann frage ich denjenigen der das Werk vollbracht hat. Da ist dieser der Fortgeschrittene. Wenn mich jemand fragt, dann versuche ich, mein Wissen weiter zu geben. In diesem Fall bin ich der Fortgeschrittene.

Ich mache keine angekündigten WS mehr. Aber wenn sich jemand für meine Art der Fesselung interessiert gebe ich mein Wissen weiter. Wenn sich mehrere dafür interessieren, dann ergibt sich quasi eine Art Workshop.

Eine der Bondage-Bremsen ist, dass manche Interessierte von leicht überheblichen Rigger abgehalten werden, einfach zu beginnen und zu experimentieren. Diese "Anfänger" glauben dann, dass Bondage nur gefährlich, kompliziert und langweilig ist. Dabei merke ich selber immer wieder, wie leicht jemand ins Boot zu holen ist, wenn man ihm nur zeigt, wie facettenreich Bondage sein kann.

Ich danke Dir, Strange_Love, für diesen Thread. Dabei konnte ich endlich mal meine Gedanken zu dem Thema runter tippen.

Ich bin jederzeit dabei, zu lernen UND zu lehren. Vielleicht schafft man es ja in Mitteleuropa irgendwann einmal, das Normdenken aus der Erotik heraus zu bekommen.

Sollte mein Posting mal wieder zu destruktiv ausgefallen sein, überspringt es einfach.

Liebe Grüße,
Vinciens
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