Leidenschaft Shibari/Kinbaku

Ja, gibt noch mehr so positiv verrückte wie Dich. Den richtigen Lehrer haste jedenfalls schon mal. Gruß an Didi

Willkommen im Club.
Vorsicht Suchtgefahr.
Du findest uns überall. Erkennbar sind wir an den Fusseln an der Kleidung, den Schwielen am Zeigefinger, das nervöse Spielen mit Schnürsenkeln und dem sehnsüchtigen Blicken zu Deckenbalken.

... oder sonstige perfekt geeignete Hängepunkte. Okiitora

So verrückt bin ich dann doch nicht. Aber das ändert sich vielleicht nach der Eurix

Wetten werden nicht angenommen.
Es hält keiner dagegen.

Genug Verrückte an Bord. Grüß meinen Herzensmenschen.

...oder ?

~ Schauer laufen über meinen Rücken

Wir haben eh einen Japan-, Kinbaku- und Kimonofimmel

Viel Spaß auf Deinem Weg in die Welt der Fesselkünste! Sollte es Dich mal nach Berlin verschlagen, komm uns besuchen! Kinbaku Dojo Berlin

zumindest auf der passiven Seite und meine aktive werde ich jetzt auch fördern
Bunny ist in Sicht! oder zwei oder drei...

und den Kimono-Fimmel hab ich wohl mit Koi Ku Nawa gemeinsam... oder war das ein Virus?

Immer locker bleiben!

... ja, das macht süchtig und abhängig aber nicht krank ...
... abgesehen von den Schwielen an den Händen ...
LG

Na solche seilvernarrte findest du weltweit genug

uhhh.. bevor gleich ein shitstorm ausbricht, möchte ich vorweg nochmal betonen, dass ich hier keinen angreifen möchte, nur mal was zum nachdenken in die runde geben mag.

wenn du verschiedene japanische deko elemente verbinden möchtest, darfst du das, sei dir aber klar dass es hier eigentlich nix miteinander zu tun hat. noch weniger die traditionen die dahinter stehen. außer das alles aus etwas der selben ecke stammt.

Ich finde es etwas schwierig, japan beim fesseln zu sehr zu fetischisieren.. die herkunft ist da, aber ich versuche es doch in einem mir vertrauten kontext zu sehen. die fesselungen aus dem ho jo jutstu haben sich für kinbaku auch weiterentwickelt, bildet natürlich die basics, wir in europa bilden eine neue linie der entwicklung.

denn: (bitte wertfrei sehen)
die meisten von uns sind nicht japanisch sozialisiert
die meisten unserer modelle sind nicht japanisch sozialisiert
das selbe gilt ggf für eure zuschauer, wenn ihr in der öffentlichkeit fesselt
geschlechterrollen und einen dadurch entstehenden gesellschaftlichen oder familiären druck gibts hier sicher, aber es ist anders als in japan.

ein gutes beispiel wäre vielleicht das thema shameplay. wenn man die selbe (shameplay)technik anwendet, hat es eine andere gesellschaftliche bedeutung, die - wenn man es ganz genau nimmt, auch nochmal von person zu person mit ähnlicher sozialisation unterschiedlich interprätiert werden kann. vielleicht habt ihr das rumgeheule von japanischen modellen auch schonmal als verwirrend oder übertrieben empfunden.

das bedeutet für mich, dass viele dinge aus dem japanischen einfach nicht für mich zu übertragen sind, die in japan beim fesseln relevanz haben. auch wenn es immer wieder ankerpunkte gibt. dafür werden andere sachen möglich, die in japan ein nogo wären. zb freche sexpositive selbstbewusste bunnies

es ist gut sich mal mit der tradition zu beschäftigen und wissen dazu aufzunehmen.. die herkunft anzuerkennen und dann zu entscheiden was ich möchte und was nicht, wir haben schließlich die wahl, wir können kopieren, aber müssen es in unserem kontext leben.

auch ich habe bambus und tatamies zuhause und mache kyu prüfungen, weils schön und sinnvoll ist ich habe aber auch ein metallring und kletterkarabiner und rundschlingen.. sehr sehr unjapanisch

nen kimono habe ich nicht, kann aber akzeptieren, wenn leute ihn tragen, da sie ihn schön finden und sich wohl drin fühlen. ästetisch kann ich mich auch begeistern dafür! aber nur weil fesseln aus japan kommt und der kimono auch, warum dann nicht sake und kugelfisch und tigerpenise

die EuMoRiX und Japan

eurix richtet sich (ursprünglich an rigger - aber ein rigger ohne model ist auch nur ein depp mit nem seil) also an modelle und rigger aus dem europäischen raum, um sich ein stückweit von dem japanischen zu emanzipieren und eigene entwicklungen mehr anzuerkennen und zu fördern. european rigger xchange heißt also nicht, dass es in europa ist, sondern das die rigger*innen (speziell worshopleiter*innen) in europa leben.

@*******onne: Ich könnte mir vorstellen, dass es dich danach auch nicht wesentlich japanischer stimmt

heisst es, das Dein Beitrag von einer Teilnahme an der EURIX abrät, wenn man sich japanisch inspiriert fühlt ?

nein.. ich würde natürlich nicht davon abraten, solang du auch an der europäischen entwicklung interessiert bist. es kommt halt kein naka oder kinoko japanisch inspiriert sind wir alle mehr oder weniger, da die basics ja daherkommen, was definitiv auch anzuerkennen ist. auch die workshopleiter*innen sind inspiriert und es wird workshops geben die mehr traditionell fesseln und andere mixen styles oder entwickeln es weiter, oder machen was neues

vielleicht würde ich dir abraten, wenn du japanisch sozialisiert wärst und ein problem damit hättest, dass es von einer anderen "kultur" übernommen angepasst und weiterentwickelt wird

@******tig: Daumen hoch für deine Formulierung meines Gefühles beim Lesen des TE Posts. Aber lassen wir ihm doch seine Begeisterung. Es ist wie bei vielen Projekten, die in Phasen verlaufen: 1. Phase: Begeisterung. 2. Phase: Verwirrung. 3. Phase: Ernüchterung. 4. Phase: Aufgabe, Verdammnis oder Weiterverfolgen auf kleinerem, aber gesunden Niveau. Er ist noch in der ersten Phase und schadet maximal nur seinen finanziellen Möglichkeiten. Und macht viele glücklich die ihm Kimonos, Seile, Literatur usw. verkaufen können. Auch die Dojos müssen ja auch von etwas leben. Die zweite Phase wird kommen und die weiteren auch.

@****IN: Solange du dich nicht dazu hinreissen lässt deine Art zu Fesseln als alleinige gültige Version, quasi religiös/fanatisch, verteidigen zu müssen - und du das Klappern von Karabinern in deiner näheren Umgebung erträgst ist ein Besuch der Eurix sicher auch für dich interessant.

Es sind nur Seile .... keine Religion ... und religiöse Emotionen sind nicht gerade die, die zumindest ich beim Fesseln erzeugen will.

,(m)

In einigen Punkten stimme ich zu. Und ich finde es auch gut, dass wir Europäer eine sich stetig entwickelnde und immer eigenständigere Szene schaffen. Dennoch bin ich bei einigen Punkten anderer Meinung ...

Ich hab noch keine Japanerin gefesselt, die so wie oben beschrieben reagiert hat. Vielleicht ist es die Frequenz der Stimme die Dich stört, ansonsten kann ich das nicht nachvollziehen. Ich kenne aber genug Deutsche Frauen, die einen ganzen Club zusammen brüllen wenn man sie fesselt. Kann sehr unangenehm sein. Was die Scham angeht, kann ich die These auch nicht teilen. Was ich drüben gelernt habe funktioniert auch bei Europäischen Frauen, je nachdem wie man auf die Frau eingeht. Wenn man unter Shame-Play natürlich nur "nackig machen" versteht ist es kein Wunder, wenn sich wenig tut. Das scheint mir manchmal der Fall, denn dieses Klischee von "Was drüben funktioniert, funktioniert bei unseren Frauen nicht." hält sich seit ich fessle. Aber das ist nur meine eigene, bescheidene Erfahrung.

Das Wort Tradition wird hier zu Lande oft falsch ausgelegt ...
Shibari hat keine große Tradition, nährt sich aber von vielen Japanischen kulturellen Codes, Traditionen, Kunstkonzepten usw. Das muss es nicht, es steht jedem frei welchen Grad an Authentizität er da erreichen möchte oder ob er sich lieber in unserer Kulturlandschaft umschaut. Ob man es dann noch Shibari oder lieber Bondage nennen sollte, wäre nochmal eine eigene Diskussion wert. Aber Namen sind Schall und Rauch ...

Karabiner sind eigentlich recht authentisch, kommt drauf an, wie weit man zurück geht. Aketchi Denki, Kanna ... alle Karabiner ... und ... ich halte es durchaus auch fürs Shibari förderlich wenn man einen Blick hinter die Kulissen wagt oder anderen Japanischen Künsten fröhnt. Viele Konzepte, wie das der Leere oder Wabi Sabi, auch Elemente aus dem Kabuki-Theater, aus verschiedenen Kampfkünsten wie z.B. Aikido - wo viel mit Hebeln und dem Umlenken von Energie gearbeitet wird, können (nicht müssen!) eine sehr bereichernde Ergänzung sein. Speziell wenn der TE eine klare Vorstellung davon hat was er lernen möchte. Gerade im Osada Ryu hat einiges seine Wurzeln im Aikido etc.

Wenn bei der Eurix B. (ich nenn den Namen mal nicht) nach schamanistischem Vorbild, mit dem Glockenspiel in der Hand ums Modell rumtanzt finde ich das deutlich aufgesetzter und affiger als jeden Kimono oder Gejammer im Seil, völlig egal ob es nun von einer Japanerin oder einer Europäerin kommt. Aber auch das - eine Geschmacksfrage. Darüber hinaus gibt es Veranstaltungen wo ich froh wäre es bestünde für die/den ein oder anderen Kimono-Zwang und nicht alle dürften nackt fesseln.

Ich finde es wirklich begrüßenswert wenn hier eine eigenständige Bondage-Landschaft entsteht, aber wer sich lieber nach Osten ausrichtet, dem sollte man das nicht madig machen. Das steht doch jedem völl frei.

Liebe Grüße

Mein nachbar links hat einen indischen garten, ich selber baue den gerade eher japanisch inspiriert auf, der rechts hat nen schrebergarten.

Insofern soll doch jeder sich inspirieren lassen von was er will. Ich könnte auch behaupten mein Stil kommt aus dem segelsport und nur die seile als idee aus japan "lach"

Ich finde es manches mal fehl am Platz wenn jemand sich ein Stück japan einrichtet und dann leute in jeans und turnschuhen durchs bild torkeln, aber das ist nunmal jedem selbst überlassen

ja.. spass soll jeder haben.. und wie gesagt, als deko ist ja alles cool und kann ich mich durchaus nicht von frei sprechen ich bin auch ein dojo-jünger und wär als kind gern ninja geworden vielleicht träume ich auch jetzt noch manchmal von

@**Ma: danke für euren beitrag. ich muss ergänzen:

für alle die sich grad noch in der stufe 1 fühlten.. respect the roots reines kopieren ist allerdings nicht respektieren sondern occupieren.. sorry!! willkommen in der stufe 2: verwirrung es lohnt sich dennoch die begeisterung beizubehalten, es eröffnet neue möglichkeiten

ich vergleich das mal mit picasso. er konnte kubistisch malen, nicht weil er nicht klassisch malen konnte, sondern weil er soooo gut malen konnte und es in dem zeitgeist anpasste.. auch er hat die basics gelernt. ich gebe zu der vergleich hinkt ein wenig..

@*****abi: jaja.. mit der esoschiene hier, kann ich mich auch nicht zu sehr anfreuden.. da kommt auch das gefühl von random taditions zu tragen und ich stelle fest, dass es nix für mich ist.. es ist auch vollkommen okay, wenn jemand klangschalenrituale machen möcht oder wenn jemand kimono trägt weil er sich darin wohl fühlt. kimonozwang auf veranstaltungen, fänd ich dann doch daneben stell dir mal nen klangschalenzwang vor!! karabiner sind authentisch.. aber nicht die kletterkarabiner

der absatz mit dem shameplay ist angeleht und der umkehrschluss eines reiseberichts von m.grimme. zu seiner verwunderung sorgten bei seinen ersten reisen seine europäischen bunnies für verstörende blicke bei den japanern, da sie sich anders in die seile begeben haben, (lächelten und hielten augenkontakt) als die japaner das gewohnt waren. was ja nicht heißt, dass shameplay nicht wirkt, aber höchtswahrcheinlich wirken unterschiedlien aspekte. (zugegeben: das ist keine wissenschaftliche studie)

zusätzlich habe ich mal ein shibarifilm auf dem pornfilmfestival gesehen.. bei der anschließenden disskusion meldete sich eine japanerin zu wort, die es nicht verstanden hat, warum wild japanische elemente und klischees vermischt worden sind.. sie hat die elemente gesehen, aber nicht den zusammenhang mit der kultur und dadurch ist der regiseur ein wenig in das rassismussfettnäpfchen getreten, ohne dass es ihm und dem rest den publikums bewusst war.. aber so ist das mit den schubladen.

@*****ari - auch dich kann ich verstehen, dass dich jeans und turnschuhe in einem klassischen japanischen umgebung optisch stören.

also.. bitte orientiert und inspiriert euch weiter wie ihr möchtet, wenn das zu euch passt. ich will/kann/darf das garnicht bewerten. wenn ihr irgendwas feiert, dann feiert das natürlich weiter. aus lust und laune, weil ihr es schön oder toll findet. weil ihr gut damit ausseht oder weil es für euch eine art ritual ist um ins richtige mindsetting zu kommen, oder weil das zu eurem gesammtbild dazugehört. es kann alles seine berechtigung haben, die ich wirklich weder madig machen, noch bewerten möchte, höchstens aus interesse hinterfragen.

dafür habe ich mal frecherweise versucht eine disskussion anzustoßen was die einseitigen betrachtungsweise mal ergänzen sollte ich bin aber auch gespannt was noch kommt.

gehört die Diskussion dann hierher ?

"Leidenschaft Shibari/Kinbaku"
der Titel des Threads grenzt von der Schuster-Version ab, oder ?