Kommt drauf an ....
die Farbe, die man zum Färben der Seile verwendet tut der Festigkeit keinen Abbruch, der Prozess der Behandlung der Seile, egal ob nun mit mit oder ohne Farbe aber schon.
Beim Waschen quellen die Fasern auf und werden durch das Trocknen unter Spannung wieder länger, die Steigung der gedrehten Fasern und Kadelen nimmt ab. Das Seil wird dabei dünner, länger und geschmeidiger.
Geschieht das Färben mit der Vorbereitung der Seile in einem Arbeitsgang, bzw. durch einen zusätzlichen Waschgang (vor dem Trocknen !!!) der Seile, dann macht das keinen Unterschied.
Sind die Seile aber erst trocken, gespannt, gebrochen, abgeflämmt, geölt oder gewachst, mit anderen Worten fesselfertig und werden dann (z.B. nach Jahren der Benutzung) oder auch um die Seile nun zu färben neu gewaschen und der ganzen Prozedur unterzogen dann macht das schon einen signifikanten Unterschied. Die Seile verlieren bei jeder Behandlungsprozedur an Festigkeit.
Nun kommt der Punkt, den ich persönlich anders sehe als Sir_Righello. Seile, die sehr fest geschlagen sind, verlieren weniger an Festigkeit als lose geschlagene Seile. Dadurch sind maschinengeschlagene Seile mit einer gewissen DIN-Festigkeit (vor der ersten Behandlung !) zwar weniger flexibel, überstehen aber auch eine erneute Wasch- und Trocknungsprozedur, was bei lockerer geschlagenen Seilen oft nicht der Fall ist.
Fazit: nicht das Färben, oder die Farbsubstanzen sondern der Prozeß der Seilvorbereitung insgesamt schadet der Festigkeit der Seile. Mal etwas mehr, mal etwas weniger je nach Festigkeit des Schlags vor der Prozedur. Weichspüler ist kritisch, bezogen auf die Festigkeit, Farbpartikel aber nicht.