von peinlichem Anfängerpech zum "Puppenspieler"
Also, um ganz ehrlich zu sein... als ich
zum ersten Mal eine Frau fesselte... oje!
Okay, ich plaudere jetzt mal aus meinem Nähkästchen.
Es ist wohl knapp anderthalb Jahrzehnte her; ich war ein absoluter Neuling, ein BDSM-Novize.
Es muß Anfang 2004 gewesen sein.
Im damaligen
Frankfurter Zirkel.
Ein erfahrener Dom, einer meiner Mentoren, stellte mir seine Sub als Testobjekt zur Verfügung. Und ein 20, 30 Meter langes weiches Hanfseil.
Ich wickelte, ich band, ich knotete... löste einige Knoten wieder, band neu und fester, quittierte ihre mehrfachen
"autsch!" mit verlegenen
"oh, äh, 'tschudigung!" ... löste die Knoten wieder bzw. versuchte es, was nicht so recht klappte, ich begann zu schwitzen, verhedderte mich selber im Seil, zog es voller Hektik viel zu schnell durch die Schlaufen, was höllisch auf der Haut der Armen gebrannt haben muß, ich wurschtelte, wurde nervöser und nervöser und trug zur allgemeinen Erheiterung aller Anwesenden, fünf oder sechs D/S-Paare, bei.
So geduldig mein Testobjekt auch war – ihre mitleidigen Blicke werde ich wohl nie vergessen: Blöd, wenn man sich als "Dom-Lehrling" vor einer erfahrenen Sub selber total erniedrigt!
Da ich mich mehr und mehr mit dem Seil verhedderte, fragte eine der zuschauenden anderen Subs sogar lachend, wen ich denn da eigentlich am fesseln wäre: die Kollegin oder mich selbst...
Leider war da im Boden des Clubs kein Loch, in dem ich vor Scham für immer hätte verschwinden können.
Sofern man hier überhaupt von
fliegen lassen reden kann, dann höchstens insofern, als die betreffende bedauernswerte Sub wohl wahrscheinlich entnervt am liebsten flüchtend und sich selbst rettend davongeflattert wäre. Ich kam mir vor wie damals in meiner allerersten Fahrstunde, in der ich gekonnt und perfekt den Motor mindestens zehnmal abwürgt hatte.
Na gut, ich hatte in Frankfurt sozusagen noch „Welpenschutz“ und man brachte mir diverse Fesselkünste schließlich doch noch bei.
So peinlich das berühmte „erste Mal“ auch war, umso effektiver entwickelten sich dann aber mit den Jahren auch gewisse Erfolge:
Nachdem ich nach meinem voll in die Hose gegangenen peinlichen Debütantenauftritt dann (heimlich!) an einer noch viel geduldigeren ausgedienten Schaufensterpuppe geübt und geübt und geübt hatte, gehörten solche peinlichen Anfängerfehler nicht nur der Vergangenheit an, sondern ich entwickelte schließlich sogar auch eigene Kreationen, denn der Fantasie sind ja beanntlich keine Grenzen gesetzt. Mehr als hilfreich erwies sich hierbei, daß ich berufsbedingt auch maritime und feuerwehrtechnische
Stiche, Knoten und
Bunde erlernen konnte.
Zu meinen schönsten Kreationen gehört meine
„Puppenspieler-Bindung“:
Ich binde meiner Sub, nachdem ich sie ordentlich und sauber zu einem geradezu „versandfertigen“ Päckchen geschnürt habe, zwei 4 bis 6 mm starke parallel verlaufende weiche Seile über ihre Scham zwischen den Beinen hindurch, und zwar so, daß ich wie ein Puppenspieler diese beiden Seile bedienen kann. Meine Puppenspieler-Bindung habe ich im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert: Je nach Länge der beiden Seile bereitet es mir größtes Vergnügen, selbst aus größerer Entfernung meine „Puppe“ zu führen und sie mit entsprechend feinfühligen Seilzügen zunächst erregt tänzeln und mit dann heftiger werden Seilbewegungen schließlich fliegen zu lassen.
Die beiden links und rechts der Klitoris entlanglaufenden Seile sowie ein spezieller Knoten, um präzise zu sein: ein
"Kuhstek" (eine Abwandlung bzw. Erweiterung des "doppelten Ankerstichs"), genau auf der Lustperle plaziert, ermöglichen wunderbare „seil-ferngesteuerte“ Höhenflüge der hilflos gefesselten und mir ausgelieferten Sub.
Ganz hervorragend geeignet ist diese Bindung aber auch als perfekte Strafe, so diese nötig geworden sein sollte: Der Puppenspieler spielt mit seiner Puppe, erregt sie über die Seile und den Knoten mehr und mehr - und läßt es dann ganz einfach an einem bestimmten Zeitpunkt abrupt sein, kurz bevor sie völlig losgelassen hat und unmittelbar vor dem Abheben steht... böse, böse!
(und wenn ich sie nach einiger Zeit gnädigerweise dann schließlich doch noch fliegen lasse... naja, die stellenweise feuchten, bisweilen richtig nassen, Seile trocknen ja auch recht schnell wieder
)