Bondage mit molligen Bunnys..

Ich glaube, das hat sehr mit den Menschen zu tun, mit denen man sich umgibt, bzw. mit denen man über das Thema redet. Ich habe bislang in meinem Umfeld nie die Erfahrung gemacht, dass ein Rigger nur schlanke und gelenkige Bunnys möchte - und mir persönlich ist das auch egal, diese Sichtweise zu oberflächlich, berührt überhaupt nicht die Stellen, um die es mir dabei geht.

Mir geht es um die Verbindung und die Nähe und Vertrautheit, die beim Bondage entsteht - und nicht um die Optik.

Es heißt ja, die Schönheit liegt im Auge des Betrachters - ich finde vielmehr, die Schönheit liegt im Herzen des Betrachters

Seltsamerweise begegnet es mir aber immer wieder... egal als Modell oder wie heute im Gespräch als Riggerin.

Ich bin selbst übergewichtig und lasse mich gerne fesseln. Ich hatte bisher auch keine Probleme damit willige Rigger zu finden, wobei ich da sehr wählerisch bin, da ich mich nur von jemandem Fesseln lasse, dem ich wirklich vertrauen kann und dafür muss ich die Person schon länger kennen und mögen, sonst passt es für mich einfach nicht. Der Grund warum wir meistens nur schlanke Bunnys sehen wird schlichtweg am geltenden Schönheitsideal liegen. Wir sehen Darstellungen in Form von kunstvollen Fotografien oder Bühnen Darbietungen. Beide sind dafür gemacht ein breites Publikum anzusprechen. Da ist es logisch, dass das Modell dann diesem ideal entspricht. Zumal ich ganz ehrlich sagen muss, auch ich finde ein schlankes Modell auf dem Bild ästhetischer, wenn kein Fett irgendwo heraus quillt, die Seile weniger in das Fleisch einschneiden, entspricht das schon mehr den Vorstellungen von Ästhetik. In der Realität sieht das für mich ganz anders aus, da sind viele andere Faktoren viel wichtiger für mich. Die Stimmung zwischen Rigger und Bunny, der Gesichtsausdruck der Beteiligten, die Gefühle. Dann wiederum wirkt es auch ästhetisch für mich wenn das Bunny dick ist. Fotos können dieses Gesamtkonzept aber nicht so einfangen.

Meine Nistpartnerin ist ebenfalls ehewr rundlich gebaut. Ich fessel sie dennoch gerne. Und würde auch Menschen mit ihrer Figur fesseln, in die ich nicht so verliebt bin, dass ich über den Rest gar nicht mehr nachdenke.
Ich muss allerdings ganz offen gestehen: Es ist schon ein Unterschied. Es gibt Fesselungen, die man einfach nicht, oder nur sehr viel komplizierter, mit schweren, fülligeren Bunnies durchführen kann - einfach, weil man das Seil an absolut unbrauchbaren Stellen verlängern müsste wo andernfalls in der Regel ein Seil reicht. Oder weil Bunny nicht gelenkig genug ist (wobei ich hier ganz entschieden sagen muss: Gelenkigkeit und Körpermasse haben miteinander nichts zu tun! Ich erwähne den Punkt hier nur, weil als ideal "schlank und gelenkig" genannt wurde). Oder weil ich bei einer Suspension trotz Flaschenzug zwei Hände benötige, um Bunny zu halten, und keine dritte Hand habe, um noch Knoten zu machen. Not macht meist erfinderisch und das meiste ist durchaus dennoch machbar - aber mit einem 50kg Bunny mit Ballettraining hab ich's einfacher als mit einem 120kg Bunny die mit ihren Fingern nicht an ihre Zehenspitzen kommt (bitte verzeiht das überspitzt formulierte Beispiel - erneut, weder hat das etwas miteinander zu tun, noch halte ich irgendetwas davon für irgendwie problematisch, ich bin auch selbst sehr nahe an diesem Zustand dran ). Daher kann ich schon verstehen, dass sowohl zu Show- als auch zu Übungszwecken "Idealbunnies" bevorzugt werden.
Das man allerdings nur zum Spaß am Fesseln Partner/innern ohne Idealmaße und -trainigszustand ebenfalls ausschließt, DAS erschließt sich mir absolut nicht. Zumindest, wenn man eigentlich genug Erfahrung im Fesseln hat, um damit umgehen zu können, dass ein TK3 eben ein TK5-6 wird.

Abgesehen von manchen technischen Handicaps die DreimalS ja schon beschrieben hat, denke ich dass auch ein gutes Stück Angst bei dicken Bunnies mit dabei ist.
Ich bin selbst verdammt viel Frau und habe mich zu einem handlichen Paket schnüren lassen, was solange ich am Boden war auch kein Thema gewesen ist. Hängt man aber mit mehr Gewicht in den Seilen ist der Druck und die Belastung ordentlich und ich kam extrem schnell an mein Limit und musste runter gelassen werden um nicht panisch zu werden.
Wobei es mich immer wieder extrem reizt.

Das liegt oft an der Scham des Models, wenn es sehr dick ist. Wobei ich überhaupt keine Probleme habe, Dicke zu fesseln, das geht sehr gut, auch in der Luft. Ich hatte jemand in der Suspension, der zu dem Zeitpunkte 130kg wog, war überhaupt kein Problem und für so stark halte ich mich nicht.

Man muss Fesselungen allerdings oft anpassen, weil durch die Körperfülle Vieles nicht geht, ein Futomomo zum Beispiel. Deswegen sieht man auf der Bühne auch selten bis gar keine Dicken. Die spektakulärsten Sachen, ein Model in die fiesesten Positionen zu bringen, gehen halt nicht.

Ich schliesse mich dem ein oder andern vorhergehenden Thread an.
Allerdings habe ich festgestellt seiddem ich begonnen habe zu fesseln, dass es doch sehr viele gibt die sich nur zu gern produzieren wollen.
Seien es Bunnies (schlank und nice anzuschauen) die nur Rigger wollen die bei X Workshops waren und zu jedem japanisch klingenden "Kram" hineilen, eben nur der Show halber um sonstwas darzustellen und eben auch Rigger, die optisch perfekte Bunnies suchen und nur diese nehmen um sich ebenfalls zu produzieren. (Siehe auch die diversen Fotos hier bei JC, Hochglanz, perfekt in Szene gesetzt usw.usw.)
Ich vermisse da den Spass und eben das "einfach nur fesseln". Klar. körperliche Vorraussetzungen setzen dann Grenzen zu dem was möglich ist. Aber dafür gibt es doch zig Möglichenkeiten zu fesseln.
Allerdings, wie ich nun mal festgestellt habe, gleich von vornherein bestimmte Gruppen/Menschen auszuschliessen nervt mich.
Kann man nicht einfach fesseln um der Sache willen? Weil es beiden Spass macht?
Meine Partnerin ist zu einem gewissen Teil eingeschränkt was das Fesseln betrifft. Dadurch kann ich mit ihr nicht alles umsetzten was mir einfällt. Nichts desto trotz geniessen wir das Fesseln in dem Bereich der möglich ist. Und will ich etwas umsetzen was mit ihr nicht möglich ist dann schau ich halt das mit jemand anderen mal umzusetzen.
Ausschlaggebend ist für mein Empfinden doch die gegenseitige Symphatie und das Vertrauen dem anderen gegenüber ob was "geht" oder nicht.
In diesem Sinne: Girls lasst euch nicht abschrecken oder verunsichern. Zeigt euch und eure Kunst.
All das, die Technikversessenen, die Anfänger, die Künstler, die Showfreaks, die nicht "perfekten" Girls und und und.... gehören dazu und das ist gut so:))
LG

Ich habe leider selbst die Erfahrung machen müssen, dass schlanke Mädels bevorzugt werden. Ich gehöre zur Fraktion Vollweib 😉 und stosse dadurch schnell auf Ablehnung, dabei bin ich, mal von der größeren Menge Seil abgesehen, durchaus zu den gleichen Fesselungen imstande.

Ich finde es wirklich sehr schade, dass so viele immer noch der vorherrschenden Meinung sind, dass dicke Menschen weniger interessant oder "praktisch" sind als dünne Menschen.

Und dann denke ich mir: "Von jemandem, der mich schon pauschal wegen meiner Figur ablehnt, möchte ich mich gar nicht fesseln lassen, weil er mir eh viel zu oberflächlich ist!"

Ich kann nur immer wieder betonen: "Leute, lernt Euer Gegenüber erstmal kennen und lehnt nicht jeden ab, der nicht von der ersten Sekunde an in Euer Weltbild passt! Manchmal lernt man die richtig interessanten Menschen erst auf den 2. Blick kennen und dann fängt es erst an, Spaß zu machen!" 😊

Just my two cents! 🌻

Ich bin zwar schlank aber auch sehr groß und habe ebenfalls Ablehnung erfahren.
Die meisten Rigger waren kleiner.
Obwohl, derjenige mit dem Erfahrungen machen durfte, auch in Suspension,
zwar etwas umdenken musste bzgl. Seillänge, es super gemacht hat.
Er war auch 15 cm kleiner.
Ich mich völlig emotional in die Seile fallen lassen konnte.
Seit dieser Erfahrung suche ich und finde nicht .

Ichmöchte hier wirklich noch einmal betonen, dass dieser vermeintliche Zusammenhang aus Köreperfülle und mangelnder beweglichkeit nicht zwangsweise gegeben ist. Klar gibt's Menschen, bei denen das nicht geht, aber ich habe auch schon bei einer 115kg-Frau einen Futomomo gefesselt und es gab keinerlei Probleme damit. Das hängt schon einfach sehr von der Beweglichkeit des Menschen ab, und davon, wie genau die Körpermasse verteilt ist.

Was Bondage angeht stimmt es aber leider einfach rein objektiv, faktisch: dicke Menschen sind hier weniger "praktisch" (dafür in Meinen augen wesentlich "interessanter", zumindest ist es eine größere Herausforderung. Ich dnek mit immer, mit einem 50kg-Mädl kann's halt einfach jeder).
Die Frage für mich ist eher: wieso sollte man sich eine Partnerin für eine Aktivität danach aussuchen, wie praktisch sie dafür ist? Man geht doch auch mit Freunden klettern, die keine 1,90m groß sind, mit Menschen Kartenspielen die keine AUsbildung zum Crupier haben, mit Menschen in Museen die keine Kunsthistoriker sind oder mit Menschen Fahrradfahren obwohl diese keinen Fahrradträger für's AUto haben. Obwohl was anderes viel praktischer wäre.

Ich bin ein "molliges" Bunny u. ich kann die Überlegungen durchaus gut nachvollziehen..
Aber im Prinzip war das alles eigentlich eher MEIN Kopfproblem..
den Fesselpartner den ich fand, der hatte damit kein Problem.. auch von der Beweglichkeit passt es gut. Ich habe gelernt meinem Fesselpartner zu vertrauen, mich in das Gefühl des Fesselns fallen zu lassen und erlebe seit neuestem auch das fliegen in den Seilen. Daran hat er wirklich hart gearbeitet, um hier meinen Kopf frei zu bekommen.
Ich für meinen Teil finde, dass nicht jede Fesselung in einem Hängebondage enden muss, Bodenfesselungen können sehr anspruchsvoll und wunderschön sein. Und ich sehe auch keinen Grund warum Figur hier ein Thema sein sollte.

lg elisabeth

Warum sollte ein Futomomo nicht funktionieren?
Ich bin der Meinung, dass vieles funktioniert, solange man Sicherheits und Gesundheitsaspekte beherzigt und befolgt.
Das man weniger korpulente Bunnys zu Gesicht bekommt, liegt wohl eher am allgemeinen Umfeld.
Und daran, das schlanke Models einfacher zu Händeln sind.
Mit anderen Worten, Rigger mit 15er BMI Models stehen nur auf die Show um zu blenden.

Weil mehr Männer auf junge und sportliche Körper "stehen"?

Weil mehr Menschen Äußerlichkeiten wichtiger sind als innere Werte?


Weil mehr Menschen lieber den einfachen Weg gehen, als Herausforderungen annehmen wollen?

Es gibt schon Gründe, warum das nicht funktionieren kann - zum Beispiel falls die Wadeln oder Oberschenkel wirklich sehr dick sind, und sich das Fett nicht beiseite drücken lässt.Dann drückt es auf die darunterliegenden Blutgefäße und schnürt die Blutversorgung unter Umständen ab.
Oder ein Mensch hat (und das kann durchaus durch Übergewicht bedingt sein) Knieprobleme. Dann ist ein Futomomo auch nicht unbedingt die geeigneste Fesselung.

Stimmt, wir Dicken sind unhandlich und das meine ich bestimmt nicht despektierlich.

Ich finde schön, dass hier neben den eigenen Barrieren im Kopf, die ich bei mir auch entdecke und nicht nur weil ich jenseits der 100 Kilo liege, auch über die Beschränkung die sich manche Rigger auferlegen diskutiert wird.

Eines der für mich interessantesten Shootings war ein Modell mit Querschnittlähmung. Leider war es ein Payshooting so dass ich die Bilder nicht zeigen kann. Die Idee entstand während eines Abendessens, als das Modell meinte sie wäre an den Rolli gefesselt. Worauf hin ein Freund und erfahrener Rigger meinte das müsse aber anders aussehen. Der Rollstuhl wurde in die Fesselung einbezogen und für mich sind das mit die besten Bilder die ich je in dem Bereich gemacht habe. Es ist schwer zu beschreiben, aber dadurch dass sie mit ihrem Rolli "fliegt" haben die Bilder ganz und gar keinen negativen Charakter.

Genau so sehe ich auch das Bondage mit gewichtigen Modellen. Wie GiveYouWings Ohne Vorurteile, die körperlichen Grenzen aber im Auge, sollte es doch in erster Linie Spaß machen sich darauf einzulassen und zu schauen, wie sich etwas entwickelt.

Was mir zunehmend weniger gefällt ist, dass sich vieles so sehr ähnelt. Stile und Technik werden kopiert, ohne sie zu erarbeiten. So zumindest erlebe ich viele Veranstaltungen und Shootings in letzter Zeit. Ich weiß nicht ob es euch ähnlich geht.

kommt wohl auf den Rigger an und was er mit den Seilen genau erreichen will.

Legt er mehr Fokus auf die Interaktion zw Rigger und Bunny wird er kaum auf den BMI gucken.

Ist ihm ein „schönes“ Seilbild wichtig ev auch Shooting (klar ist schön Ansichtssache) werden wohl 95% der Rigger das schlanke und junge Bunny wählen. Ebenso auf der Showbühne... gefällt mir auch besser.

Ich bin nicht schlank aber auch nicht mollig, trotzdem merke ich, dass es auf Bildern nicht gut aussieht wenn man Dellen hier und Hängebäuche dort sieht ( gibt es bereits bei normal gebauten Frauen)

Ich sehe das entspannt, da ich und auch mein Rigger auf die emotionale Interaktion stehen und weniger auf das „Fashion-Fesseln“ bei unseren Fesseltreffen hat kaum ein Rigger das perfekte Model-Bunny, einige sind recht mollig, das stört dort niemanden.

Ich fände es sehr schade, wenn es nur darum ginge, welche Figur jemand hat oder welches Gewicht.
Ich kenne unglaublich schlanke Riggerinnen, die mühelos einen doppelt so großen oder schweren Mann in die Seile hängen.
Ich bin selbst deutlich fülliger, als ich gern wäre und noch dazu durch Krankheiten stark bewegungseingeschränkt.
Das hält meinen Rigger nicht mal ansatzweise davon ab, mit mir regelmäßig zu tüdeln und ehrlich - das hilft nicht nur dem Kopf. Ich möchte am liebsten, dass er dafür von der Krankenkasse entlohnt würde, so gut tut mir das.

Guten Morgen,

hier sind schon viele tolle und richtige Sachen gesagt worden, vor allem:

• Es gibt keinen körperlichen Status der grundsätzlich verhindern würde gefesselt zu werden, der BMI oder die körperliche Fitness sagen erstmal nichts aus
• Es ist okay, wenn jemand sagt, dass er/sie persönlich sich von einem dickeren Menschen nicht angezogen fühlt, aber es ist falsch zu sagen "dich kann man nicht fesseln"
• wie schon erwähnt gibt es dicke Menschen, die wahnsinnig flexibel sind und dünne Menschen, die völlig steif sind und alles dazwischen
• Ja, man muss Fesselungen manchmal adaptieren, wenn ein Mensch mehr Körperfülle mitbringt (aber auch bei ziemlich vielen anderen Dingen, die Menschen jeden körperlichen Umfangs betreffen können)
• Nein, man braucht nicht zwingend dickere Seile oder mehr Tragfläche!
• Wenn man seine Lifting-Techniken beherrscht, bekommt man auch jeden Menschen über 100kg gut in die Luft gezogen, auch dann wenn man selbst leichter ist (ich spreche aus Erfahrung )
• Meistens ist es tatsächlich der eigene Kopf und die darin jahrelang antrainierten Vorurteile, was man als dickerer Mensch alles nicht kann oder nicht ist, die einen persönlich behindern und zunächst überwunden werden müssen.

Es gibt auf Facebook das Body Positivity Rope Project, eine Seite, die sich zum Ziel gesetzt hat auch andere Menschen und Körper in Seil zu zeigen, die nicht der gängigen Norm entsprechen. https://www.facebook.com/bodyposirope/

Und es gibt Vulvaflowers, die Diversität illustratorisch fetshält: https://vulvaflowers.de/category/diversity-in-ropes/

Ich finde es wichtig, solche Beiträge bekannter zu machen, um eben die Sichtbarkeit von Diversität in der Bondage-Welt zu erhöhen.

Ich gehöre selber - trotz recht normaler Figur - zu den ganz wenigen öffentlichen/ bei Performances sichtbaren Modellen, die eben schwerer und runder sind. In meinen Anfängen wurden mir auch Dinge gesagt wie: "bist du sicher dass du auf ne Bühne willst?" oder bei Workshops "Wow, du bist ja so strong" (<-- ähm, wieso? weil ich die gleiche Fesselung aushalten kann wie du? was ist das denn für eine Bewertung?)

Ich hänge euch mal ein paar Bilder an, von tollen Menschen mit mehr Gewicht, die zeigen, dass alles gehen kann [Alle Bilder von uns gefesselt, teilweise fotografiert von JRM. Lediglich oberste Reihe Mitte ist von Alberto NoShibari gefesselt (Barcelona) mit Erlaubnis für die Veröffentlichung durch uns]

Empowerment!

Hi zusammen,

das die sportlichen schlanken Bunny
s bevorzugt werden wird tatsächlich wohl an den schon in den ersten Beiträgen genannten Gründen liegen.

Ich zähle mich selber jetzt ganz klar nicht zu den Klassischen Typen Rigger, die nach japanischem Fach / Technik vorgaben Arbeiten und vorgegebene Muster Nachknüpfen sondern ich lasse mich von dem was zwischen mir, dem Bunny und der Situation mit den gewählten Fesselutensilien entsteht leiten.

Da ich mit meinen Erfahrungen im Bereich des Fesselns auch noch ziemlich am Anfang stehe und meine Blindheit mir die Übersicht über das Gesamtwerk doch auch noch einmal etwas erschwert entsteht durch meine extrem hohe Konzentration eine für mich besondere Verbindung (es fesselt den Geist)

Da es genau das ist was für mich das Besondere beim Fesseln ist, diese besondere Geistige Verbindung, ist mir die Figur und Beweglichkeit von Bunny auch ziemlich egal.

Es gibt natürlich Bilder von Fesselungen in meinem kopf, die ich nach mehr Übung gerne mal umsetzen würde, wo einfach die Größe und das Gewicht von Bunny auf der physikalischen Ebene grenzen setzen.

Ich sage aber auch das es Bilder gibt bei denen ich mir deutlich besser ein Bunny mit mehr auf den Rippen vorstellen kann als ein Magermoddel.

Aber wenn es eben darum geht für ein Event / eine Show / einen Workshop zu Fesseln wollen viele eben möglichst einfach möglichst viel Zeigen können und damit es auch bloß bei möglichst vielen gut ankommt sucht man eben nach Bunny's die dem Schönheitsideal entsprechen.

Meine Lebensgefährtin und bunny von mir zählt auch klar zu den Frauen mit mehr auf den Rippen und auch sie berichtet davon, dass eben durch das mehr Körpergewicht die Seile eben auch mehr drücken / schneiden als wenn sie eben 20 kg weniger hätte. Daher kann ich mir schon gut vorstellen das längere hängende Fesselungen sich mit schwereren Frauen seltener realisieren lassen da eben Zeit und Gewicht das unangenehme über die Zeit doch steigern.

Aber wie auch schon gesagt Bunny muss ja nicht immer in der Luft hängen

Bei Gelegenheit werd ich mal im Fototread ein paar Bilder hochladen, wen es aber jetzt schon interessiert, einfach mal in mein Profil schauen

Die Modelle auf der obigen Collage wollen nicht namentlich genannt werden (haben der Veröffentlichung aber zugestimmt)

Ein Thema, zu dem ich (w) mir als Interessierte auch so meine Gedanken mache.

Wenn ich Fotos sehe, tut es mir oft schon vom sehen weh, aber ich denke, bzw hoffe, dass man jemand wie mich mit paar Kilos und Zentimetern mehr dann anders fesseln würde, also mit mehr umwickelten Stellen, als ein zierliches Püppi. Es ist ja ein Unterschied, ob 50 kg in die Seile drücken oder 80 bis 90 oder mehr.

Aber wenn man wie ich Wert legt auf die emotionale Seite des Fesselns und nicht auf ein optisches Kunstwerk, spielen Äußerlichkeiten eh keine Rolle. Sollten es jedenfalls nicht.

Irgendwie finde ich bemerkenswert, dass Models für die Meisten weiblich zu sein haben. Also werden nicht nur dicke Frauen diskriminiert, sondern auch alle Männer. Mir fallen spontan nur Vlada & Falco ein, die Bühnenshows machen, die ich schon gesehen habe. Viele in solch einer Konstellation gibt es jedenfalls nicht.

Da ich schon sehr viele unterschiedliche Menschen mit den verschiedensten BMIs gefesselt habe, Männer wie Frauen, kann ich denke ich auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Es stimmt tatsächlich, dass auch schlanke Menschen körperlich eingeschränkt sein können und dicke Menschen erstaunlich gelenkig. Das macht es ja jedesmal wieder spannend, wenn sich jemand in meine Seile begibt, da weiß ich nie, wohin die Reise geht. Nach Lehrbuch geht selten.

Aber um das Beispiel Futomomo noch einmal zu bemühen: ein sehr pralles Bein mit mächtigen Schenkeln (die übrigens extrem ästhetisch sein können. Letztens fesselte ich eine Frau, die mich an eine Nanna von Niki de Saint Phalle erinnerte), da ist einfach viel Masse, die es meistens verhindert entweder die Beine eng zusamnen zu fesseln bzw. diese Position länger auszuhalten, weil, wie schon beschrieben, einfach Blutgefäße ziemlich abgedrückt werden.

Sehr muskelbepackte Männer haben übrigens oft ein ähnliches Problem beim TK.

So ein großer Unterschied ist es auch wieder nicht.

Jemand der 80kg statt 50kg wiegt, hat ja nicht einfach 30kg mehr Fettmasse, sondern in der Regel auch mehr Muskelmasse (vielleicht nicht in gleicher prozentualer Verteilung, also Muskelmasse im Verhältnis zum Gesamtgewicht mag anders sein, genau wie Fettmasse im Verhältnis zum Gesamtgewicht).

Das heißt ein Mensch, der mehr Kilo mitbringt braucht nicht automatisch eine größere Auflagefläche. Der einzige Fakt ist, dass mehr Gewicht auf das Seil einwirkt.
Aber auch Menschen jenseits der 100kg können in den gleichen Seillagen hängen (und dabei durchaus Komfort empfinden) wie Menschen die 50kg wiegen.

Ob man das dann komfortabel findet, oder welche Gefühle man überhaupt beim Betrachten eines Bildes hat, das ist ja individuell völlig verschieden.
Es gibt auch 50kg Modelle, die sich mehr Auflagefläche wünschen. Weil sie das Seil sonst zu einschneidend finden. Oder weil zB Knochen oberflächlicher liegen und drücken.

Wie viel Seil man verwendet ist also eine höchst individuelle und relative Größe.
(Abseits von Standards in Bezug auf Suspensions zB wo empfehlenswert ist, den Mindest-Standard auch einzuhalten).

Genau!

Auch sehr viel Muskelmasse kann zu den gleichen Problemen führen, wie viel Fettmasse.
KANN. Nicht muss.

Schön, dass du diesen diversen Erfahrungsschatz hast und schön, dass du auch nochmal explizit darauf hinweist, dass es hier um Menschen geht, unabhängig von Geschlechterzuordnungen.

Deshalb ist es auch ganz schön zu sehen, dass es mittlerweile auch Body-Positivity Bewegungen speziell für Männer gibt. https://vangardist.com/news- … vity-von-mannern-fur-manner/

Auf Instagram findet der Hashtag #bodypositivity mittlerweile auch von Männern Anwendung.

Da Männer ohnehin unter-repräsentiert sind in der Fesselwelt, ist auch deren Sichtbarkeit - und zwar in allen Facetten und Formen wichtig.