Ein wirklich guter Thread. Endlich werden die Problemchen aufgezeigt die so passieren können.
Fallhand:
Bei einem shooting ergab es sich, dass das Modell recht lange im Gyaku ebi zuri hing (Hängeseil hinten, Gesicht nach unten). Durch das Posing verrutschte der Takatekote ein wenig. Ich merkte, dass das Modell nicht mehr so ruhig in den Seilen hing und fragte sie nach dem Befinden. Sie meinte zwar gut, aber ich glaubte ihr nicht so recht. Ich wollte sie runter lassen aber sie blaffte mich fast an, sie noch oben zu lassen. Es wäre eh alles in Ordnung und sie hält noch durch.
Irgendwann war es mir dann doch nicht geheuer und ich band sie los. Dabei zeigte sich, dass der Radialis beleidigt war, sie sehr starke Schmerzen in einem Arm hatte und diesen nicht mehr bewegen konnte. Das wurde so schlimm, dass ich sie ins Spital auf die Unfallstation brachte. Außer Vit B und dem Rat der Ärztin mich doch zu verklagen, kam da aber auch nix G'scheites raus.
Die Probleme verklangen erst nach ca. 6 Wochen. Ich weiß jedenfalls jetzt, dass ich IMMER auf mich höre und nur auf die negativen Aussagen eines Bunnies. Bevor jemand fragt: Ja, ich bin mit dem Modell immer noch gut befreundet!
Kreislauf #1:
In unserem SM Lokal wird es in der Kammer hinten sehr schnell sehr stickig. Mein Freund machte mit seiner Partnerin einen Yoko zuri (seitliche Suspension) der auch schön gelang. Dennoch meldete sie bald, dass sie Probleme mit dem Kreislauf hätte. Sekunden später war sie auch schon weg. Sein Blick sagte mir, dass ich ihn unterstützen sollte und während er die Beinzuris löste machte ich noch während sie hing am Takatekote den "Notausgang" (Handfesselung) auf. Als die Beine am Boden waren, hielt ich ihren Oberkörper am TK und mein Freund löste den Hauptzuri. Kaum war sie am Boden löste ich den restlichen Takatekote (was Dank des Osada-Standard-TK blind geht) während mein Freund die Beine hoch hielt. Als das Glas Wasser kam, das ein Zuseher brachte, war das Modell auch schon wieder wach.
Die ganze Aktion dauerte nur ein paar Sekunden. Sie regte uns auch nicht sonderlich auf, da es in dem Raum immer wieder zu ähnlichen Zwischenfällen kommt, wenn das Modell zu wenig Wasser getrunken und/oder einen schwachen Kreislauf hat.
Kreislauf #2:
In einer privaten Kammer wurde ich von zwei Paaren gebeten, die Mädels für Fotos zu fesseln. Ein Set sah so aus, dass ich ein Modell in einem Stahlkäfig fesselte. Sie war fröhlich und guter Dinge, trug aber eine Augenbinde und so konnte ich ihre Augen nicht sehen. Die Fesselung war harmlos, aber sie hatte beide Arme von sich gestreckt und stand die ganze Zeit. Mir kam das schon ein bissl lange vor, die beiden Herren knipsten voller Begeisterung, und ich merkte, dass das Modell immer ruhiger wurde. Ich machte ihren Partner darauf aufmerkam, der erst jetzt bemerkte, dass was nicht in Ordnung war und fragte das Modell die nächste Sekunde ob alles OK wäre. Ihre Antwort war: "Ich glaub mir wird schlecht". Die ganze Fesselung war auf slip und mir gelang es, sie zu befreien, bevor sie umkippte. Nach einem Glas Wasser und einigen Minuten Pause war sie wieder OK.
Kopfnuss:
Bei einem der letzten Kurse passierte eine kleine Peinlichkeit. Trainiert wurde yoko zuri (seitliche Suspension). Das Modell neben uns wurde schon fröhlich gedreht und mir drehte sich das Modell weg (mein Rotor auf dem Bondagering ist SEHR leichtgängig). Eine Sekunde später sahen die Models Sterne. Der Instructor war schnell dazwischen und es war nix passiert. Die Modelle nahmen es mit Humor und ich pass das nächste Mal besser auf.
Messereinsatz:
Nicht wirklich ein Unfall aber vielleicht dennoch interessant. Es ist allgemein bekannt, dass Hanfseil bis zu 15% seiner Länge verliert, wenn es nass wird. Ich hatte mal ein shooting mit zwei Modellen im Wasser. Es wurden einfache "Seilkleider" angelegt und die Mädels im Fluss "versenkt". Ich war gespannt, wie die Seile reagieren würden und auf alles gefasst. Tatsächlich wurden sie enger, was aber die Fesselung nur noch besser aussehen ließ. Nach doch einiger Zeit, wurde es den Mädels vor allem im Schritt zu eng. Nun musste ich feststellen, dass nicht unbedingt das verkürzte Seil ein Problem darstellt sondern eher die Tatsache, dass mit klammen Fingern (der Fluss war nicht sonderlich warm) nicht gut fesseln ist, und sich nasse Knoten (die einmal trocken waren) sich in Hanfseilen nur SEHR schwer öffnen lassen. Bei einem Modell konnte ich die Fesselung lösen, beim zweiten wollte ich es erst gar nicht. Ich hatte das Messer im scharfen Einsatz noch nie getestet und erlöste damit das Mädchen in Sekunden. Funktionierte wunderbar.
Vinciens