Der Anblick von wehrlos gefesselten Körpern hat mich schon als Kind (ab ca. Mitte der 70er-Jahre) fasziniert, das war definitiv noch weit vor dem Einsetzen der Pubertät.
Wenn z.B. in Abenteuerfilmen im Fernsehen zu sehen war, wie jemand mit den Händen hinterm Rücken an den Mast eines Piratenschiffs gefesselt oder mit Ketten und Eisenmanschetten an Händen und Füssen auf eine Streckbank gespannt zum Reden gebracht wurde, dann hatten diese meist ja nur recht kurzen Szenen sofort einen wahnsinnig starken Einfluß auf meine Phantasie.
Ich habe mir z.B. vorm Einschlafen total oft vorgestellt, ich sei mit den "Fünf Freunden" unterwegs, die dann natürlich mal wieder von irgendwelchen Bösewichtern gefesselt wurden.
Comic-Hefte wie "Bessy" oder "Rin Tin Tin" boten auch schon mal gezeichnete Fesselszenen, die ich mir wieder und wieder angesehen habe.
Diese starke Faszination hatte zu dieser Zeit noch keine sexuelle Komponente, so daß mir interessanterweise das Geschlecht der Gefesselten damals noch im Grunde egal war - Hauptsache jemand wurde schön wehrlos fixiert. ^^
Erste praktische Erfahrungen machte ich dann auch direkt mit einer Grundschulkameradin. Wir waren mal irgendwann allein bei mir zu hause und ich überredete sie zu einem Spiel, bei dem wir uns abwechselnd mit einer Wäscheleine an die Badezimmerarmaturen/-haltegriffe aus Edelstahl an der Seitenwand der Badewanne gefesselt haben.
Man bekam noch einen Turnbeutel aus Stoff über den Kopf, mußte dann versuchen, sich aus den Fesseln zu befreien und sich den anderen in "Blinde Kuh"-Manier zu schnappen, um den Spieß dann umzudrehen.
Als ich dann später eines schönen Tages beim Durchblättern eines Versandhauskataloges feststellte, daß das Betrachten von Frauen in schwarzglänzenden Lederhosen eine ähnliche Faszination auf mich hatte und mein Penis dabei plötzlich ein sehr interessantes Gefühl aussendete, war mein Schicksal wohl besiegelt: ohne jemals auch nur mit einem Fitzelchen an Information über die Phänomene BDSM oder Fetisch in Berührung gekommen zu sein (so etwas gab es in der "normalen" Öffentlichkeit Ende der 70er/Anfang der 80er schlichtweg nicht), war ich dafür Feuer und Flamme.
Dann kamen erste zaghafte Versuche, an interessantes "Material" heran zu kommen ... z.B. habe ich mir die "Gwendoline"-Comics von John Willie über einen Mailorder-Katalog bestellt oder Fesselszenen aus Filmen, die im Fernsehen liefen, auf Video mitgeschnitten.
Es blieb dann leider sehr lange nur beim Kopfkino, denn bis in die frühen 90er hinein galten diese Neigungen im Allgemeinen als "pervers" und man kann sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, wie unglaublich tabu dieses Thema für die meisten Menschen damals noch war.
Meiner ersten Freundin habe ich es z.B. nach ca. einem Jahr "gebeichtet", sie hat sofort völlig entsetzt meine Wohnung verlassen und wir haben diese Sache in den folgenden drei Jahren komplett tot geschwiegen. :-p
Aber ab Mitte der 90er bekam ich dann ja glücklicherweise durch eine Fülle an Medienberichten und natürlich auch dem Internet endlich die Gewissheit, daß ich mit diesen "kranken" Neigungen absolut nicht allein da stand und es eine ganze Menge Gleichgesinnter gab ... und seitdem lebe ich meine Leidenschaft endlich frei aus ... und könnte mir eine Beziehung ohne diese Komponente auch eigentlich nicht mehr vorstellen.